Protonenpumpenhemmer
Weniger vorbeugende Medikamente auf der Intensivstation
Bern, Schweiz (25. Oktober 2018) - Kritisch kranke Patientinnen und Patienten erhalten auf der Intensivstation häufig ein Magenschutzmedikament, um Magendarmblutungen vorzubeugen. Doch die Prophylaxe scheint weniger zu bewirken als vermutet, so eine grosse internationale Studie mit Beteiligung des Inselspitals.
Wer auf einer Intensivstation hospitalisiert ist, befindet sich in einem kritischen Gesundheitszustand. Wenn der Mensch um das Überleben kämpft, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus, was den Magendarmtrakt angreifen und zu Magendarmblutungen führen kann. Zur Prävention erhalten deshalb bislang die meisten Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen routinemässig ein Magenschutzmedikament. 33 Intensivstationen in sechs EU-Ländern und in der Schweiz haben nun untersucht, ob diese Praxis den Krankheitsverlauf verbessert. Die Ergebnisse wurden am 24. Oktober 2018 im renommierten «New England Journal of Medicine» publiziert und zeitgleich am Europäischen Kongress für Intensivmedizin in Paris präsentiert.